Pressemitteilung aus dem Kreishaus OF: Entspannung im Disput zwischen Egelsbachs Bürgermeister Rudi Moritz und dem Freibad-Förderverein. Bei einem Gespräch im Landratsamt in Dietzenbach am Mittwoch vergangener Woche einigten sich beide Parteien darauf, den Streit beizulegen und nach vorne zu blicken. „Ich bin froh, dass wir eine Einigung erzielen konnten. Hier kamen einige unglückliche Dinge zusammen. Und in der Tat hat der Bürgermeister dann zweimal falsch gehandelt. Dafür bittet er den Verein um Entschuldigung. Im Gegenzug denkt der Förderverein darüber nach, seine erfolgreiche Arbeit wieder aufzunehmen“, fasste Landrat Oliver Quilling das Ergebnis des Gesprächs zusammen.
Im Streit zwischen Bürgermeister Rudi Moritz und dem Förderverein des Bades wurde im vergangenen Jahr im Juni 2010 nach dem Sommerfest der DLRG im Freibad vom Rathauschef ein kollektives Hausverbot gegen den Vorstand des Fördervereins verhängt, weil ein Mitglied des Fördervereins einem Schwimmmeister sexuelle Belästigung vorgeworfen haben soll. Der Vorwurf erwies sich hinterher als haltlos. Moritz untersagte dem Freibad-Förderverein daraufhin seine Mitteilungen aufzuhängen und demontierte deren Schaukasten. Der Verein wollte die Dinge so nicht stehen lassen und reichte bei der Kommunalaufsicht des Kreises eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Moritz ein.
Auf Einladung von Landrat Oliver Quilling trafen sich nun am Mittwoch Vertreter des Fördervereins Freibad Egelsbach e.V. und Rudi Moritz zu einer Aussprache im Kreishaus. Ziel war es, den seit über einem Jahr schwelenden Streit zwischen beiden Parteien gütlich zu beenden.
Bürgermeister Moritz war wegen der Verhängung eines kollektiven Hausverbots gegenüber dem Vorstand des Fördervereins und des Aufbruchs des Brief– und Schaukastens auf dem Schwimmbadgelände zuvor von Landrat Quilling dienstrechtlich ermahnt worden. Oliver Quilling: „Wir haben die Vorwürfe untersuchen lassen und in einem Schreiben an den Förderverein klar gemacht, dass Egelsbachs Rathauschef zumindest in zwei Punkten rechtswidrig gehandelt hat, so bei dem von ihm verhängten kollektiven Hausverbot. Ein Hausverbot dürfe sich nur gegen eine Einzelperson richten und dann nur, wenn der Dienstablauf gestört werde. Daher sei es unrechtmäßig gewesen, Personen, die mit dem Vorwurf der sexuellen Belästigung gar nichts zu tun hatten, ein Hausverbot zu erteilen und die damalige Vereinsvorsitzende mit Hilfe der Polizei aus dem Freibad zu verweisen.“ Auch dass Moritz den Brief- und Schaukasten des Fördervereins aufbrechen und entfernen ließ, entbehre jeglicher rechtlichen Grundlage, betonte der Landrat nochmals. Er habe Bürgermeister Moritz in diesem Zusammenhang außerdem darauf hingewiesen, zukünftig rechtskonform zu handeln, machte Quilling deutlich.
Der Bürgermeister begründete die Maßnahme mit dem Schutz der Schwimmbadmitarbeiter gegen Vorwürfe des Vereins, sah aber in dem Gespräch ein, dass die von ihm veranlassten Maßnahmen überzogen waren. „Ich entschuldige mich daher förmlich bei dem Verein und den Beteiligten Frau Ingrid Irmler, Frau Judith Olbrich, Frau Christine Pezzatini, Frau Rosemarie Schneemann, Frau Ilse Schröder, Frau Siglinde Vinzenz, Herrn Hans-Georg Knoop und insbesondere bei der langjährigen Vorsitzenden, Frau Sigrid Kühnel“, so der Bürgermeister.
Moritz zeigte sich dankbar für die jahrelange Arbeit, die ansonsten von Mitarbeitern des Bauhofes geleistet werden müsste und die sehr zeitintensiv ist. Der Einsatz verdiene Anerkennung, machte Moritz klar der gleichzeitig die Hoffnung äußerte, „in Zukunft wieder zu einer harmonischen Zusammenarbeit für das Freibad zurückzufinden“.
Der Förderverein wünscht sich gleichfalls ein konstruktives Miteinander und sieht in dem neu gewählten Gemeindevorstand einen Ansprechpartner, mit dem man künftig intensiv zusammenarbeiten will.
Quilling zeigte sich froh über die Einigung und äußerte die Hoffnung, dass es in Bezug auf das Freibad Egelsbach nun wieder zu dem über Jahre bewährten Miteinander aller Parteien komme. „Für Bürgermeister Moritz und dem Förderverein stand immer ein Gedanke im Vordergrund: Das Freibad muss erhalten werden! Ich setze daher nun darauf, dass künftig wieder alle an einem Strang ziehen“, so Quilling abschließend.