Bericht des 1. Vorsitzenden Hans-Georg Knoop auf der 9. Mitgliederversammlung am 08. Mai 2012 im Bürgerhaus
Sehr verehrte Damen und Herren, liebe Mitglieder des FVFE, ich begrüße Sie alle ganz herzlich zu unserer diesjährigen MV.
Immer wieder verkündet unser Noch-BGM Moritz: Das Bad bleibt erhalten. Und viele andere aus der Verwaltung und den Parteien sagen: Wir wollen das Bad behalten. Ich sage Ihnen: Diese Verkündigungen gelten nur für den Moment der Aussage und sind beileibe keine nachhaltigen Versprechen. Was man allerdings sagen kann, ist, dass SIE, liebe Mitglieder als Träger des FVFE wahrhaftig zu unserem Freibad stehen! Und je größer die Anzahl der Mitglieder, desto größer die Chance für das Bad, so hoffen wir.
Allerdings: Vor einem Jahr hatte unser Verein 347 Mitglieder. Heute sind es noch 319, bei nur 4 Neuzugängen. Es waren einmal knapp über 400 Mitglieder. Was die Gründe des Schwundes sind, – darüber können und sollten wir diskutieren, auch aus Anlass des Antrages von Frau Kühnel unter Top 11.
Bis zum Sommer 2010, also 7 Jahre lang, haben viele, sehr engagierte Vereinsmitglieder Reparatur- und Pflegearbeiten im Bad geleistet. Dadurch haben wir mit unserer Hände Arbeit dem Bad Kosten von mehr als 200.000,–€ erspart. Haben Sie jemals darüber aus der Verwaltung etwas gehört? Ja doch: In einer Mitteilung des BGM vor einer GV-Sitzung hat Herr Moritz tatsächlich einmal erwähnt, das der FVFE dem Bad 4.375,–€ durch Eigenleistung erspart hat. Immerhin!
Während dieser 7 Jahre habe ich mich zusätzlich immer wieder um strukturelle Maßnahmen bemüht, die Betriebskosten senken sollten. Auch unserer BGM hat sich schon 2004 in der Langener Zeitung dafür ausgesprochen, das Freibad mit Brunnenwasser zu versorgen. Für dieses Vorhaben habe ich dann nach Firmen gesucht, Angebote eingeholt, Termine abgesprochen. Als dann eines Morgens um 08:00 Uhr die Arbeiten beginnen sollten, hat Herr Moritz alles gestoppt und mit unwahren Behauptungen dies begründet. Diese Vorgehensweise des BGM hat sich bis heute fortgesetzt. Selbst einen Parlamentsbeschluss in 2009 über die Wasserversorgung und Entsorgung hat Herr Moritz ignoriert, einfach zu den Akten gelegt. Als dieser Beschluss Ende 2011 noch einmal bekräftigt wurde, hat Moritz erst im März dieses Jahres durch Nachfragen fragwürdige Vorarbeiten in Auftrag gegeben, also dafür gesorgt, dass auch für dieses Jahr alles beim Alten bleibt.
Auch das Abpumpen des in den Becken verbliebenen Winterwassers war dieses Jahr wegen zu hoher chemischer Belastung wieder nicht möglich, obwohl Rudi Moritz angekündigt hat, für das Abpumpen Sorge zu tragen. Da wir aber schon Wasser ohne Chemie haben ableiten können, stellt sich die Frage, ob die Verwaltung nicht willens ist, rund 9.000,–€ jährlich an Abwasserkosten zu sparen.
Die durch Moritz vorsätzlichen Unterlassungen von Kostensenkungsmaßnahmen im Freibad lassen sich fortsetzen.
Mit dem rechtswidrigen Hausverbot seitens des Gemeindevorstandes im Juni 2010 wäre es fast gelungen, die Struktur unseres Vereins zu zerschlagen, auch mit Hilfe aus den eigenen Reihen. Moritz wollte keinen kritischen Partner in Sachen Freibad, er wollte billige und kritiklose Arbeitskräfte haben. Das ist aus seinen Anfragen bei mir eindeutig zu erkennen. Er hat uns dazu im Herbst 2010 sogar einen so genannten „Kooperationsvertrag“ zur Unterschrift vorgelegt, der genau dies beinhaltet.
Der Verein hat über all die Jahre eine Menge Vorleistung erbracht. Aber ohne eine Änderung der Struktur des Bades sind dessen Kosten nicht nachhaltig zu senken.
Willige, engagierte, zur Mitarbeit bereite Bürger dieser Gemeinde und aus der Nachbarschaft hat Moritz massiv mit dem unsäglichen Hausverbot, aber nicht nur damit, verprellt, beleidigt und jegliche Arbeit im Bad verboten (bis heute). Ihre Bereitschaft zur Hilfe ist wohl für immer verloren.
Der mit dem Hausverbot belegte Vorstand des FVFE verlangte von Herrn BGM Moritz eine öffentliche Entschuldigung für sein gesetzwidriges Verhalten. Erst nach Ankündigung von Rechtsmitteln und Eingaben beim Landrat hat dieser mich im Juni 2011 angerufen und um ein Gespräch mit allen Beteiligten gebeten. Im Juli 2011 trafen wir uns, Frau Fritzsche, Herr Rechtsanwalt Schröder und ich mit Herrn Moritz und Herrn Ribic im Kreishaus in Dietzenbach. Herr Landrat Quilling hatte den Vorsitz, sein Sekretariat führte Protokoll. Geradezu teilnahmslos hörte sich Herr Moritz unseren Vortrag an. Es entwickelte sich eine längere Diskussion. Kurz zusammengefasst, Herr Moritz und Herr Quilling haben versucht, uns derart zu beschwichtigen, dass ja alles nicht so gemeint und auch gar nicht so schlimm war. Ich bin Herrn Rechtsanwalt Schröder heute noch dankbar, dass erst durch seine Einlassungen unsere Argumente gewürdigt und BGM Moritz von Landrat Quilling aufgefordert wurde, sich öffentlich, schriftlich zu entschuldigen. Herr Quilling bot sich an, dass sein Sekretariat eine entsprechende Pressemitteilung formuliert. Das Treffen war nach einer Stunde und 15 Minuten beendet. Die Tage später vorgelegte Pressemitteilung wurde von uns noch mehrfach korrigiert.
Als ich im Jahre 2003 erfuhr von der Absicht, das Freibad aus Kostengründen zu schließen, wurde ich Gründungsmitglied des FVFE. Ich wollte wissen, was ein Bad so teuer macht, und ich wollte daran mitarbeiten, Kostensenkungsmaßnahmen zu realisieren. Dabei bin ich davon ausgegangen, dass die Gemeindeverwaltung dankbar dafür ist, wenn Bürger Vorschläge erarbeiten, um Kosten zu sparen und nötige Investitionen noch mitfinanzieren. Das ist jedoch ein großer Irrtum! Und geradezu fassungslos bin ich über die Tatsache, dass Personen in öffentlichen Führungspositionen Recht und Gesetz missachten können, ohne dafür zur Verantwortung gezogen zu werden. Auch ist die Ignorierung von Einsparvorschlägen eine Verhöhnung eines jeden Steuerzahlers, meine ich.
Im letzten Jahr wurde ja die Gemeindevertretung neu gewählt. Diese hat dann einen Schwimmbadausschuss berufen. Schon Monate später hat der das erste Mal getagt, allerdings nur, um sich zu konstituieren.
Es gab in der Vergangenheit ja schon einige Gutachter, Arbeitskreise und andere Fachleute und sich berufen fühlende, die sich mit den Problemen des Freibades beschäftigt haben. Der Ausschuss könnte nun alles Wissen sichten, eigene Recherchen durchführen und dann der Verwaltung und dem Parlament eine zielführende Vorgehensweise empfehlen. Das tat denn aber allenfalls ein kleiner, selbst ernannter Kreis von Ausschussmitgliedern und anderen. Den FVFE brauchte man dafür nicht. Wir wurden erst bei der Endformulierung der vorher konzipierten Anträge angehört, konnten diese aber z.B. bei folgendem Ausschuss-Beschluss nicht mehr beeinflussen: Es wird wieder ein Fachplaner ausgewählt, der eine Gesamtsanierung erarbeiten soll, die das Bad für die nächsten 10, besser 20 Jahre fit macht. Ist ja ganz prima, kostet nur einige Millionen; aber die bekommen wir schon, sagt man…
Wieder lehnen sich die Entscheidungsträger zurück, warten auf die Ergebnisse des Planers, schauen, was der nächste Haushalt wirklich hergibt und wird dann sehen…..
Für alle die bisher investierten Planungskosten hätte man ein ganzes
Wasserwerk und einen neuen Abwasserkanal für die Winterwasserentleerung bauen können. Mal ganz abgesehen von der verlorenen Zeit, in der sich alles schon amortisiert hätte.
Da ist noch etwas mitzuteilen: Der große Beckenwasser-Heizkessel hat schon in den letzten Jahren hohe Reparaturkosten verursacht. Der Schornsteinfeger rät dringend, ihn zu ersetzen, zumal der Kessel hohe Verluste produziert. Auch dieses Thema wurde vertagt mit Hinweis auf die „offene“ Frage der unserer Meinung nach nicht finanzierbaren Gesamtsanierung.
Apropos Fachplaner:
Inzwischen hat Egelsbach ja eine neue Sporthalle mit einem BHKW. Dieses soll aus wirtschaftlichen Gründen das gesamte Jahr Strom erzeugen. Da die Halle im Sommer kaum Wärme benötigt könnte man dafür das Freibad beheizen. Eine an sich ideale Kombination. Das BHKW liefert aber „nur“ 35 KW. Damit kann die Wassertemperatur des Freibades, mit seinen 4 Mio. L Wasser aber nur um einige 0,1° erwärmt werden. Es reicht also bei weitem nicht dafür aus, die Nachtabkühlung auszugleichen. Es wurde aber so angeboten. Um das BHKW wirtschaftlich zu betreiben und dem Bad Gutes zu tun, könnte man damit allenfalls die einmal erreichte Temperatur im Nichtschwimmerbecken einigermaßen halten. Die nötige Investition müsste dann der BHKW-Betreiber tätigen. Ist für den Ausschuss im Moment aber ohnehin kein aktuelles Thema wegen der geplanten nicht finanzierbaren Totalsanierung.
Der Vorstand hat seit der letzten MV praktisch jeden Monat einmal getagt, es gab immer wieder auch unerwartetes Aktuelles, zu dem wir Stellung beziehen mussten. Nach der Neuwahl des Vorstandes im vorigen Jahr gab es eine Menge Verwaltungsarbeit zu erledigen, die Mitgliederdatei musste auf den neuesten Stand gebracht werden. Leider hat die gewählte Kassiererin ihr Amt nicht angetreten, wir wollten es lange nicht glauben. Wir brauchen einen Ersatz, weil die gewählte Stellvertreterin, Siglinde Vinzenz, das Amt nicht übernehmen mochte, sie hat es allerdings kommissarisch für uns weiter geführt. Im Journal unseres Internet-Auftrittes ist der Schriftverkehr weitgehend dokumentiert und die wichtigsten Ereignisse, das Bad betreffend, sind dort kommentiert, aus unserer Sicht. Dafür auch an dieser Stelle meinen herzlichsten Dank an unseren Schriftführer Dietrich Fischer. Auch möchte ich mich bei Marita Hesse und Siglinde Vinzenz für ihre „ Verwaltungsarbeit“ ausdrücklich bedanken und Ingrid Fritzsche für Ihren Einsatz beim Landrat und den direkten Draht zum BGM. Um unsere Kasse zu schonen, hat Hans-Dieter Mix eigenhändig die über 300 Einladungen zu dieser Versammlung in ihre Briefkästen verteilt.
Mein außerordentlicher Dank gilt dem gesamten Vorstand und dem Beirat für die gute, effiziente Zusammenarbeit. Sie alle sind mir eine sehr hilfreiche Unterstützung.
Was bleibt da für uns weiterhin zu tun? Auf jeden Fall müssen wir der Politik weiter auf die Finger schauen, kritisch die Entscheidungsprozesse begleiten und mit guten Ideen versuchen, Einfluss zu nehmen! Darin sehe ich unsere Hauptaufgabe. Ohne uns gäbe es keine wachsame Lobby für das Bad. Bei den weit über 20 Mio. € Schulden der Gemeinde und der Aussicht, dass der Gemeindehaushalt unter Landesaufsicht kommt, ist unser Freibad ruck-zuck geschlossen. Die jahrelange vorsätzliche Untätigkeit in Hinblick auf Kostentransparenz und Kostendisziplin und die ansonsten nach Gutsherrenart spendable Ausgabenpolitik unseres BGM können dazu führen, dass übergeordnete Institutionen aus Kostengründen über das Bad entscheiden.
Die z.B. für den Brunnenwassernutzung bei der letzten Mitgliederversammlung genehmigten Mittel des FVFE in Höhe von 30.000 € konnten wegen der Untätigkeit der Gemeinde nicht ausgegeben werden, sie stehen nach wie vor für Kosteneinsparungen im Bad zur Verfügung.
Seit dem 02. April arbeitet Herr Hofmann, der neue Schwimmmeister, im Freibad. Der Vorstand hat Herrn Hofmann schon an seinem Arbeitsplatz besucht. Wir haben uns kurz unterhalten, über den Verbleib der alten Spielgeräte gesprochen und Empfehlungen für neue entgegengenommen. Er wünscht sich eine gute Zusammenarbeit mit uns. Ich hatte Herrn Hofmann und seine Mitarbeiter auch zu dieser Versammlung eingeladen. Nach Rücksprache mit seinem Vorgesetzten hat er um Verständnis gebeten, dass das Badpersonal unsere Veranstaltung nicht besucht.
Für die aktuelle Saison schlagen wir folgende Ausgaben in maximaler Höhe von 6.000 € aus unserem Vermögen vor: Da für die Sporthalle viele schattenspendende Bäume entfernt wurden, sollten wir um das Planschbecken Sonnenschirme aufstellen oder auch Sonnensegel installieren. Spielgeräte kommen auch immer gut an, zu Wasser oder/und im Spielbereich. Darüber beraten wir aber gleich im Verlauf der Tagesordnung.
40 Jahre Freibad – 40 Jahre DLRG, Ortsgruppe Egelsbach! Das Plakat hängt an der Fassade des Bades. Der FVFE-Vorstand möchte dieses Ereignis nicht zusammen mit dem Noch-BGM feiern und die DLRG hat ohne uns ihr Fest geplant und organisiert. Mir fällt auch nichts ein, was der FVFE bezüglich des Freibades feiern könnte. Bestenfalls, dass es noch offen ist!?
Im September nächsten Jahres wird es unseren Verein 10 Jahre geben! Sorgen Sie bitte mit uns dafür, nicht nur, dass der Verein noch älter wird, sondern dass das Bad erhalten bleibt!
Ganz aktuell noch:
Am 1. Juni findet im Eigenheim eine große Rudi-Moritz-Abschiedsfeier statt. Gleichzeitig wird Herr Jürgen Sieling zum neuen BGM ernannt und in sein zukünftiges Amt eingeführt. Dazu bin ich als Vorsitzender des FVFE eingeladen. Unsere 2. Vorsitzende, Frau Ingrid Fritzsche, wird mich dort vertreten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Wenn Sie noch weitergehende Ausführungen wünschen oder Fragen haben, stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.