Persönliche Erklärung von Siglinde Vinzenz

Persönliche Erklärung von Siglinde Vinzenz anlässlich der 8. Mitgliederversammlung des FVFE e.V. / Bevor ich zu den Zahlen des vergangenen Jahres komme, möchte ich in Anbetracht der außergewöhnlichen Vorkommnisse vorab einige persönliche Bemerkungen machen.

Vor zwei Jahren übernahm ich das Amt des Kassenwartes von Frau Rosemarie Winkel, die es damals aus persönlichen Gründen und Zeitmangel nicht mehr ausüben konnte.
Ich wurde freundlich im Team aufgenommen. Da ich aus meinen früheren Arbeitseinsätzen im Freibad nur einen begrenzten Einblick von der Arbeit des FVFE hatte wurde mir vor jeder zur Abstimmung stehenden Frage gerne Hintergrundinformationen gegeben, die es mir ermöglichten, eine eigene Meinung zu bilden. Bei jeder Vorstandssitzung hatte Jeder die Möglichkeit seine Vorstellungen bzw. Meinungen zu äußeren. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt den Eindruck gezwungen zu werden in eine bestimmte Richtung abzustimmen.

Dies vorneweg, weil ich den späteren Ausstieg der anderen beiden engagierten Vorstandsmitgliedern immer noch nicht nachvollziehen kann. Schade ist, dass von diesen Personen über die Presse bewusste Halb- wenn nicht gar Unwahrheiten verbreitet wurden. Der offene Umgang von Allen war und ist gewährleistet. Warum also zu solchen unfairen Mitteln greifen?

Ein weiterer Punkt den ich erwähnen möchte ist, dass es mir bei meinen Aktivitäten für den Verein im Freibad aufgefallen war – und dies auch schon bei früheren Streich- und Räumeinsätzen – dass das Badpersonal, um es einmal vorsichtig auszudrücken, sehr zurückhaltend auf unseren Arbeitseinsatz reagierte. In Anbetracht, dass der FVFE mit seinem Einsatz auch für die Erhaltung dieser Arbeitsplätze sorgte war und ist dies für mich mit einem großen Fragezeichen zu versehen.
Es kommen im Laufe der Zeit ja die einen oder anderen Informationen zu Tage, die die eigenen Eindrücke abrunden bzw. bestätigen.
So war mir bis vor kurzem unbekannt, dass es in anderen Bädern wohl durchaus üblich ist, dass das Badpersonal auch den Rasen mäht, die Hecken schneidet und die Überlaufrinnen streicht – warum also in Egelsbach nicht?
Auch das Thema Öffnungszeiten könnte mit entsprechend vorhandener Flexibilität zum Wohle aller neu überdacht werden.

Die verschiedenen im Laufe des Jahres vorgekommenen auch Ihnen bekannten „Zwischenfälle“, hierzu sei auch die öffentliche Stellungnahme des Ex-Schwimmmeisters erwähnt, erwecken jedoch in mir den Eindruck, dass die Arbeitseinstellung der Mitarbeiter für eine Erhaltung des Freibades nicht unbedingt als förderlich anzusehen ist.
Vielleicht täusche ich mich auch und es geht bei allem nur um persönliche Befindlichkeiten oder vielleicht geht es hier einfach auch nur um Machtansprüche auf welcher Ebene auch immer?
Ich wünsche dem neuen Vorstand, dass dies alles besser wird.

Was nun die Erteilung des Hausverbotes angeht, so hat die ganze Art und Weise des Vorgehens in mir eine Gänsehaut erzeugt. Es wurde hier gegen wichtige demokratische Prinzipien verstoßen. Die Würde eines ganzen Personenkreises wurde im Kollektiv angegriffen, der Ruf geschädigt. Der mit Polizeigewalt durchgeführte Rauswurf Sigrid Kühnel‘s aus dem Freibad kann als Akt massivsten Amtsgewaltmissbrauchs betrachtet werden.
Ein Vorstandsmitglied sagte dazu treffend: So etwas gab es in diesem Land schon einmal, das wollten wir aber so nie wieder haben.
Und es kam bei all dem von keiner Partei ein Aufbegehren!

Sind denn alle Parteien nur um ihre eigenen Machtstrukturen bemüht und fühlen sich nicht mehr für die Belange der Bürger verantwortlich?
Wäre es bei einer solchen radikalen Vorgehensweise von Amtsinhabern nicht die Pflicht der Parteien gewesen sich zumindest um Aufklärung und Stellungnahme auch der Gegenseite zu bemühen und sich nicht durch ominöse „Geheimhaltungspflichten“ in die Irre leiten zu lassen?
Reicht es, wenn X den Nachbarn Y anschwärzt und schon ist ein Ausschluss von öffentlichen Einrichtungen und Rufmordkampagnen die Folge?
Ist es in unserem Rechtssystem nicht grundsätzlich üblich erst einmal von einer Unschuldsvermutung auszugehen und jedwede Vorverurteilung zu unterlassen?
Ein Nachsitzen über demokratische Grundregeln scheint zwingend erforderlich.

Für mich sieht es so aus, als dass in dieser Gemeinde in dieser Richtung ein Ausnahmezustand herrscht.
Leichte Ansätze der Besserung waren immer mal wieder zu sehen, gerade vor der Wahl.
Vielleicht besteht durch die erfolgte Neuwahl ja die Möglichkeit, dass alles ganz anders und alles viel besser gemacht wird. – Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Bei Erteilung des Hausverbotes war ein Großteil der Vorstandsmitglieder geneigt, alles hinzuwerfen und „Tschüss“ zu sagen.
Überwiegend ist es Hans-Georg Knoop zu verdanken, dass es weiterging. Er stärkte uns und ermunterte uns eindringlich, sich dies alles nicht gefallen zu lassen. Ich danke ihm dafür.

Immer wieder gab es Presseartikel mit Halb- und/oder Unwahrheiten, die es von Seiten des Vereins erforderlich machten Gegendarstellungen abzufassen. Alleine dies kostete viel Zeit, die zu Lasten unserer Familie ging und von dieser viel Verständnis forderte

Wir konnten aber, trotz allem und soweit es zugelassen wurde, die Vereinsangelegenheiten für eine ordentliche Übergabe sauber abwickeln. Wir haben in der ganzen Zeit trotz aller Widrigkeiten immer wieder versucht Möglichkeiten zu finden, die Erhaltung des Vereins und auch des Freibades weiter zu sichern.

Vom jetzigen Stand der Dinge aus sehe ich für mich jedoch keine Möglichkeiten im Freibad weiterzuarbeiten. Zuviel ist passiert.
Belobigungen müssen nicht sein, aber für geopferte Freizeit diffamiert, beschimpft und möglicherweise sogar ausgelacht zu werden – hierin finde ich keinen Sinn – und damit stehe ich nicht alleine.
Der einzige Grund eines eventuellen Engagements wäre für mich die Erhaltung des Vereins zu sichern in der Hoffnung, dass es für das Freibad positive Entwicklungen gibt.

Ich wünsche dem neuen Vorstand geebnetere Wege

So, es war mir ein Bedürfnis, diese Aussagen gemacht zu haben und ich komme nun zu meinem Kassenbericht.